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24 Stunden Holter-EKG (Langzeit-EKG)

Das 24 Stunden Holter-EKG (Langzeit-EKG) gilt als Weiterführung des Kurzzeit-EKGs bzw. zur Kontrolle von pathologischen Befunden, welche im EKG während der Echokardiographie aufgetreten sind. Es sollte, nachdem pathologische Befunde im Kurzzeit-EKG aufgetreten sind, angewandt werden, um das genaue Ausmaß der Pathologie auch im Alltag und unter Belastung feststellen zu können.

Beim Langzeit-EKG wird das EKG über einen Zeitraum von 24 Stunden mit einem tragbaren Gerät gemessen und gespeichert. Begleitend sollten ein Protokoll von den Tierbesitzern geführt werden. Damit können Aktivitäts- und Ruhephasen dem EKG zugeordnet werden. Dies ist in der Kardiologie der Kleintiere wichtig, da kein Belastungselektrokardiogramm vor Ort durchgeführt werden kann.

Ablauf der Untersuchung

Im Vergleich zum Ultraschall und Kurzzeit-EKG ist hier das Scheren des Fells unabdingbar. Es werden Bereiche rechts und links am Brustkorb hinter den Ellenbögen frei geschoren, um die Klebeelektroden für das 24 Stunden Holter-EKG anzubringen.

Zur Anbringung des Gerätes wird lediglich ein dünner Verband und ein Body, in dem das Gerät untergebracht wird, benötigt.

Ein normaler Tagesablauf des Hundes kann so sichergestellt werden. Es ist hier erwünscht, dass dieser im Alltag seine normale Aktivität ausübt, um eine möglichst gute Einschätzung des Patienten in den Aufnahmen zu generieren.

Das Baden in einem See oder Fluss sollte dabei verhindert werden. Bei Katzen ist für eine Durchführung des Langzeit-EKG eine stationäre Unterbringung notwendig. Während der Aufnahme speichert das Gerät die Werte, die anschließend mithilfe einer bestimmten Software auf dem Laptop ausgewertet werden können.

Nach Ablauf der 24 Stunden wird das Gerät abgenommen und zur Auswertung an den untersuchenden Tierarzt per Post zurückgeschickt. Eine Auswertung dauert maximal bis zu einer Woche. Der Patientenbesitzer bzw. der behandelnde Tierarzt bekommt einen schriftlichen Bericht per E-Mail.

Indikation des 24 Stunden Holter-EKG (Langzeit-EKG)

Der große Vorteil des 24 Stunden Holter-EKG (Langzeit-EKG) ist es, dass auch Arrhythmien, die nicht permanent vorkommen, detektiert werden können.

Folgende Indikationen sind bekannt:

  • Früherkennungen von Herzmuskelerkrankungen (DCM des Dobermanns oder der deutschen Dogge oder die ARVC des Boxers). Hier werden aus zuchthygienischen Gründen regelmäßige Untersuchungen durchgeführt.
  • Abklärung von im Kurzzeit-EKG festgestellten Arrhythmien oder Veränderungen der Herzfrequenz (Bradykardien und Tachykardien).
  • Anfallsartige Geschehen die sowohl mit Synkopen als auch mit epileptiformen Anfällen einhergehen.
  • Therapiekontrolle von Herzrhythmusstörungen.
  • Abklärung von Leistungsinsuffizienzen.
  • Detektion von rassespezifischen Erkrankungen wie der DCM des Dobermanns oder der ARVC des Boxers.